Bayerncup unter weiß-blauem Himmel
Isnyer Kombinierer erfolgreich bei allen drei Wettkämpfen
„Da liegt ja ein Hauch von der Vierschanzentournee aus Oberstdorf in der Luft" meint Thomas Wagner überrascht. Überwältigt von der Kulisse und dem Aufgebot an Teilneh-mern und Zuschauern begann der Reporter vom Südwestrundfunk sein Live-Interview mit WSV-Vorstand Tom Maus sowie drei Isnyer Jung-Athleten. Die gut präparierten Hasen-bergschanzen in Isny-Großholzleute zeigten sich letztes Wochenende von ihrer besten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein, glitzerndem Schnee und fetziger Musik, die so manches Zuschauerbein zum Zucken brachte, erlebten rund 150 Sportler und zahlreiche Besucher ein spektakuläres Wochenende. Drei Wettkämpfe in der Nordischen Kombinati-on an zwei Tagen. „Wir hätten nicht erwartet, dass es hier eine so professionelle Anlage gibt. Mit perfekten Bedingungen. Einfach toll!", sagte ein Zuschauer, der extra aus Kon-stanz angereist ist, beeindruckt.
Mit der VR Talentiade, welche seit Jahren von der Volks- und Raiffeisenbank großzügig unterstützt wird, starteten die Athleten am Samstag Vormittag in ein sportliches Wochen-ende. Rund sieben Vereine aus ganz Schwaben reisten mit ihren Sportlern zur zeitgleich stattfindenden Schwäbischen Meisterschaften an. Hervorragende Leistungen zeigten ins-besondere die Nachwuchsathleten des WSV Isny. Der 5jährige Magnus Albrecht belegte an der kleinsten Schanze (K15) mit einer Weite von 10,5 Metern den ersten Platz in seiner Klasse. Schon deutlich näher Richtung Schanzenrekord, der auf dieser Schanze bei 19 m liegt, sprang sich der erst 8jährige Fabio Monzillo (WSV Isny). Mit 15,5 m lag er knapp hin-ter der Tagesbestweite von 16 m. Insgesamt erzielten die sieben Mini-Adler vom WSV Isny auf dieser Schanze sensationelle Ergebnisse und sprangen sich alle auf die Plätze 1-3 in ihren Klassen.
Unter Kuhglockengeläut und „Ziiiieeeh" – Rufen der Zuschauer, katapultierten sich an-schließend die Springer im Alter von 9 bis 12 Jahren vom Schanzentisch der nächstgröße-ren Schanze (K30). Robin Zettler vom WSV Isny sorgte hier für großen Applaus bei den Zuschauern, als er die Tagesbestweite von 31 m sprang. Dank der schneereichen und kalten Wochen konnte erstmals seit ein paar Jahren auch endlich wieder die große 60m-Schanze besprungen werden. Der Schanzenrekord von 71,5 m wurde hier zwar nicht ge-knackt, aber mit einer beachtlichen Weite von 62 m ging es für den Isnyer Athleten Patrick Neumann in die richtige Richtung und damit auch gleich auf Platz 2 in seiner Klasse. Ta-gesbestweite ersprang Kevin Kern vom SV Meßstetten mit einer sensationellen Weite von 66 m. Die anderen Isnyer nutzten ihren Heimvorteil und belegten allesamt Plätze zwischen 2 und 5 auf der mittleren und großen Schanze.
Im Volksbank Allgäu West eG Langlaufstadion Isny lieferten sich die Nordischen Kombi-nierer an beiden Tagen starke Rennen unter besten Bedingungen. Nele Rudhart vom WSV Isny überraschte ihre Konkurrenten am Sonntag im Bayerncup mit einem überra-genden Lauf. Nach dem Sprungdurchlauf auf Platz 7 gelandet, kämpfte sie sich mit der Skating-Technik auf einer Strecke über 1,5 km auf den ersten Platz und damit aufs Stoc-kerl.
Die hervorragend präparierten Loipen und das gute Streckennetz beeindruckten Sportler wie Zuschauer. Einen besonderen Moment erlebten die Isnyer, als unerwartet der tonga-nesische „olympische Fahnenträger" Pita Taufatofua auftauchte. Wie zuvor in der SZ berichtet, trainiert er die ganze Woche in Isny auf die kommende Nordische WM. Spontan erklärte er sich zu einem Foto mit den Kindern bereit.
Nach diesen aufregenden Wettkämpfen wartete schon das nächste Highlight. Von weitem sah man schon die Flutlichter an den großen Hasenbergschanzen erstrahlen. „Das ist eine ganz besondere Atmosphäre, die Springer aus dem Dunkeln kommend springen zu sehen", meinte eine Zuschauerin, die extra zu dem seltenen Event auf den Hasenberg gewandert ist. Mit einem Nachtspringen an der großen Schanze wurde der Bayerncup eröff-net. Aus ganz Bayern, mit Anreisezeiten von über 3 Stunden kamen die Vereine mit rund 100 Sportlern an. Am Sonntag wurde der Wettkampf auf der kleinen und mittleren Schanze fortgesetzt. Auch hier konnten die Isnyer mit Lea Vesper und Amelie Neumann Plätze auf dem Podest erzielen.
Zwei aufregende Tage mit großem organisatorischen Aufwand liegen hinter dem WSV Isny. „Das war die Feuertaufe für das bevorstehende Deutsche Schülercup Finale, welches wir im März austragen dürfen. Mit Bravour haben alle ehrenamtlichen Helfer die Vorbereitungen und die Durchführung an den zwei Tagen gemeistert. Wir können alle sehr stolz auf uns sein." zog Vorstand Tom Maus ein Resümee dieser zwei Tage. Und was antworteten Lea Vesper und Niklas Kulmus auf die Frage des Reporters, weshalb sie sich gerade Skispringen ausgesucht haben? „Weil es einfach am meisten Spaß macht"! Und das Spaß zum Erfolg führt beweist die stolze Summe von insgesamt 41 Pokalen und Medaillen, welche die Isnyer Athleten an diesem Wochenende für sich gewinnen konnten.
