Deutsche Behinderten Meisterschaft findet am 26./27.01. in Isny und Nesselwang statt

Kategorie: Behindertensport
am 27.01.2019
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Isny (tku) – Langlaufwettkämpfe gibt es zahlreiche im Isnyer Langlaufstadion Allgäu-Oberschwaben. Doch eine Internationale Deutsche Meisterschaft im Para-Skilanglauf & Para-Biathlon ist ein besonderes Ereignis. „Ich bin überglücklich, dass wir endlich mal wieder diesen nationalen Wettkampf der Oberliga in Isny selbst ausrichten können", freut sich Leon Adriaans. Er ist im WSV Isny nicht nur für die Nachwuchsarbeit der Behindertensportler zuständig sondern auch Stützpunktchef, Trainer, Lehrer und Organisator des Wettkampfes.
Am 26./27. Januar werden ca. 30 Athleten ab einem Alter von 11 Jahren in Isny im Langlaufstadion und in Nesselwang im Trendsportcenter um den Titel des/r Internationalen Deutschen Meisters/in kämpfen. „Seit jeher bilden wir Behindertenlangläufer im WSV aus und haben bereits erfolgreiche Sportler hervorgebracht.", so Jan Lenz, zweiter Vorstand und Leiter der Langlaufabteilung. Da denkt man als erstes an Frank Höfle, den erfolgreichsten deutschen Behindertensportler im nordischen Skisport. Auch in jüngster Vergangenheit holten insgesamt drei von Adriaans ausgebildete Sportlerinnen Edelmetalle bei den Paralympics.
Derzeit trainert er die 12 und 14 Jahre alten sehbehinderten Linn Kazmaier und Lenni Volkert und den 12 Jahre alten Max Long, dem der linke Unterarm fehlt, im Langlauf. Alle drei werden am Wochenende auch bei den Meisterschaften starten.
Ein Beitrag zu diesem Erfolg ist auch die gute Zusammenarbeit mit der Jugend des WSV Isny. So nahmen schon Patrick Neumann (Nordische Kombination) und Pirmin Maurus (Langlauf) als Vorläufer auf den Lehrgängen teil. Und waren „ziemlich verblüfft", wie schnell meine Sportler schon sind, so Adriaans lachend.
„Mit der Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft im Para-Biathlon/-Langlauf möchten wir den Behindertensport weiter forcieren und auch die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung gewinnen", so Lenz.
„Der Bevölkerung aus Isny und Umgebung zu zeigen, was für harte Arbeit hinter den Athleten steckt, so weit zu kommen", ist ein Anliegen Adriaans und sehenswert. Beeindruckend, wie sich die Sportler auf ihren Schlitten mit erstaunlicher Armkraft und einer ausgefeilten Technik die kilometerlange bergige Strecke hinauf- und hinabkämpfen. Oder der sehbehinderte Läufer, der mit seiner Geschwindigkeit seinen sehenden Vorläufer zum Schwitzen bringt.
Wer bei Schlitten jetzt an den klassischen Rodelschlitten denkt, liegt falsch. Der Schlitten ist der Rollstuhl für die Sportler auf der Loipe. Adriaans Motivation und Argument, den Kindern das Langlaufen schmackhaft zu machen und es zu probieren? „Mit dem Schlitten kommst Du überall dorthin, wo du mit dem Rollstuhl nicht hinkommst. Du kannst Landschaften anschauen, in Wiesen, Wälder, ruhige Gegenden kommen.", so der „alte Hase und schlaue Fuchs", wie er sich selbst bezeichnet, zu seinen Schülern. Damit hat er wohl Erfolg. Seit 17 Jahren motiviert er behinderte Sportler in Biathlon und Langlauf. Selbst fehlt ihm der rechte Unterarm und er weiß, was harte Trainingsarbeit bedeutet. Doch, wenn seine Schützlinge dann bei solchen nationalen Wettkämpfen an den Start gehen dürfen, ist das ein schöner Lohn für den sympathischen Holländer, der mit seinem Enthusiasmus den Behindertensport stetig vorantreibt.
Der Wettkampf startet am Samstag um 14 Uhr im Langlaufstadion Allgäu-Oberschwaben. Der WSV hält leckere Maultaschen und Getränke bereit. Um 19 Uhr findet im Paul-Fagius-Haus in der Gotischen Halle die Siegerehrung statt. Weiter geht es am Sonntag um 10 Uhr mit den Biathlon-Wettkämpfen im Trendsportcenter in Nesselwang.

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